Was Sie gegen depressive Verstimmungen machen können, verrät Ihnen in unserem neuen Apo-Blog Mag. pharm. Sabine Müntz aus der Team Santé Salvator Apotheke.
Liebe Leserinnen und Leser!
Jeder Mensch durchlebt manchmal Phasen, in denen er sich niedergeschlagen, müde, traurig und antriebslos fühlt – das sind typische Empfindungen für ein Seelentief. Solche Gemütsschwankungen haben meist einen konkreten Anlass, etwa Ärger im Beruf oder im Privatleben, ein Verlusterlebnis oder eine Krankheit. Meist geht ein solches Seelentief nach ein bis zwei Wochen vorbei. Halten die negativen Gedanken und Gefühle jedoch länger an und sind stärker ausgeprägt, handelt es sich in der Regel um eine depressive Verstimmung, die sich im schlimmsten Fall zu einer ernsten Depression entwickeln kann.
Diagnose und Therapie
Die Diagnose ergibt sich in erster Linie aus der genauen Erfassung der Symptome in einem ausführlichen Gespräch mit dem Arzt bzw. der Ärztin (Depressionsdiagnostik). Eine depressive Verstimmung oder eine Depression zu unterscheiden, ist nicht immer einfach. Halten typische Anzeichen länger als zwei Wochen an, kann das auf eine Depression hinweisen.
Depression und depressive Verstimmung
Hauptsymptome:
Antriebslosigkeit und Erschöpfung
anhaltende Niedergeschlagenheit
Interessenverlust, Freudlosigkeit
erhöhte Müdigkeit
Zusatzsymptome:
Selbstzweifel, Minderwertigkeitsgefühle bis zu Selbstmordgedanken
Schlafstörungen, Konzentrations- und Aufmerksamkeitsstörungen
Hoffnungslosigkeit, Schuldgefühle
Veränderung des Appetits
Libidoverlust, Unruhe, Grübeln, Gefühllosigkeit, körperliche Symptome
Wie können Depressionen behandelt werden?
Die Behandlung einer Depression erfolgt mit medikamentöser Therapie und/oder einer Psychotherapie. Bei den Medikamenten handelt es sich in erster Linie um Antidepressiva. In der Regel dauert es zehn bis vierzehn Tage, bis die Patientin/der Patient eine erste Besserung spürt.
Wichtig daher: das verordnete Arzneimittel durchgängig einnehmen und nicht vorzeitig absetzen.
Maßnahmen
Bei einer leichten depressiven Verstimmung können folgende Maßnahmen helfen, die seelische Balance wiederzugewinnen:
Entspannung (Yoga, Meditation), Gespräche und soziale Kontakte
Sport, Bewegung an frischer Luft und regelmäßiger Schlaf
Sonnenlicht und eine ausreichende Versorgung mit Vitaminen (B- Komplex)
eine vollwertige, gesunde Ernährung
Tipp:
Johanniskraut
Die Naturheilkunde bietet zudem verschiedene Möglichkeiten der Therapie. Am besten erprobt sind hoch dosierte Extrakte aus Johanniskraut. Sie hemmen wie die Antidepressiva die Wiederaufnahme von Neurotransmittern wie Serotonin in die Nervenzellen. Dadurch bleiben diese Botenstoffe länger im sogenannten synaptischen Spalt zwischen den Nervenzellen und können so weiterwirken.
Winterdepression
Die lange Dunkelheit in den Herbst- und Wintermonaten führt bei vielen Menschen zu einer vorübergehend gedrückten Stimmung. In der Regel handelt es sich dabei aber nicht um eine Depression in medizinischem Sinne. Meist ist man weniger traurig und niedergeschlagen, sondern vor allem müde, lustlos und abgeschlagen.
Verantwortlich für diese Form der Depression ist der Mangel an natürlichem Tageslicht. Licht signalisiert dem Körper das stimmungsaufhellende Hormon Serotonin zu produzieren. Behandelt wird die Winterdepression genauso wie andere Depressionsformen.
Unsere Empfehlung: viel Bewegung an der frischen Luft, Vitamine (B-Komplex, Vit. D), Johanniskraut.
Ich wünsche Ihnen einen frohgemuten Winter!
Herzlichst
Ihre
Mag. pharm. Sabine Müntz